Das Vorstellungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch kann die Eintrittskarte zum neuen Traumjob sein, kein Wunder also, dass die Nervosität einem da schnell einen Strich durch die Rechnung machen will. Die richtige Vorbereitung kann da helfen, so gehen Sie selbstsicher ins Gespräch, weil Sie wissen, was auf Sie zukommen könnte.

Das Gute vorweg. Die meisten Vorstellungsgespräche laufen immer gleich ab, das macht den Prozess leichter durchschaubar und Sie wissen genau, worauf Sie sich einlassen. Generell lässt sich der Verlauf in fünf Phasen aufteilen.

1. Begrüßung und Smalltalk

Die erste Phase des Vorstellungsgesprächs kann entscheidend sein für den kompletten Verlauf des Gesprächs – denn der erste Eindruck zählt! Hier entscheiden beide Seiten, wie sympathisch sie sich sind, darum ist ein offenes, freundliches Auftreten grade in den ersten Minuten entscheidend. Alles beginnt bei der ersten Begrüßung: Ein kurzer, fester Händedruck und eine namentliche Vorstellung ebnen den Weg für einen entspannten weiteren Verlauf, ein lockerer, kraftloser Händedruck hingegen kann dem Gegenüber einen schlechten ersten Eindruck vermitteln.

Mindestens genauso wichtig sind ein gepflegtes Erscheinungsbild und selbstsicheres Auftreten, denn beides fällt dem Gesprächspartner direkt positiv auf. Nervosität ist vielleicht manchmal schwer zu vermeiden, darum kann das auch ruhig offen angesprochen werden – denn eine gewisse Nervosität zeigt auch, dass Sie sich wirklich für die Stelle interessieren und das Interview ernstnehmen.

2. Erstes Kennenlernen

Sind die ersten Minuten des Interviews überstanden, wird es auch schon ernst. Der zweite Teil eines Bewerbungsgesprächs besteht meistens daraus, dass der Personaler Sie erzählen lässt. Da er sich die Bewerbungsunterlagen inklusive Lebenslauf wahrscheinlich vor Beginn des Gesprächs durchgelesen oder sogar das ganze Paket vor sich liegen hat, sollte nicht bloß jede Station des Lebens runtergerasselt werden. Besser ist, auf die wichtigsten Punkte genauer einzugehen, also zum Beispiel auf den letzten Job und die bedeutsamsten Projekte. Das wichtigste ist natürlich, sich selbst so zu präsentieren, dass deutlich wird, warum gerade Sie der perfekte Kandidat für die Stelle sind und welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen bieten.

3. Präsentation des Unternehmens

Dieser Teil des Jobinterviews ist für den Bewerber am Interessantesten – hier stellt sich das Unternehmen vor. Auch wer schon viel über die Firma, in der er sich beworben hat, recherchiert hat, wird bestimmt noch einen ganz anderen Einblick in das Unternehmen erhalten, darum ist es wichtig, trotz Nervosität am Ball zu bleiben und aufmerksam zuzuhören. Es ist wichtig, dem Gegenüber sein Interesse deutlich zu machen, also ist die ein oder andere Nachfrage nicht schlecht, auch wenn der Redefluss des Personalers nicht unterbrochen werden sollte. An dieser Stelle können Sie zeigen, dass Sie sich bereits mit der Firma und der zu besetzenden Stelle auseinandergesetzt haben und das wird Ihrem Gesprächspartner garantiert im Kopf bleiben bei der Wahl desjenigen, der die Stelle letztendlich bekommt. Auch können hier Informationen gesammelt werden, die aus der Stellenausschreibung nicht hervorgegangen sind, zum Beispiel die genauen Anforderungen an den Job und was Sie mitbringen müssen, um erfolgreich zu sein.

4. Zeit für offene Fragen

Für manch einen Bewerber kommt nun die unangenehmste Stelle des Gesprächs: jetzt sollen Fragen gestellt werden, die noch offengeblieben sind. Am besten bereitet man sich auf diesen Teil schon vor dem eigentlichen Termin vor und überlegt sich einige Fragen, die dann jetzt gestellt werden können. Auf die Frage, ob Sie noch Fragen haben, sollten Sie immer generell mit JA antworten, denn ein Nein kann großes Desinteresse zeigen selbst wenn Sie wirklich einfach nur keine Fragen mehr haben. Fragen dazu, wie schnell Sie Urlaub bekommen können und wann Sie befördert werden sollten lieber erst gestellt werden, wenn der Arbeitsvertrag unterschrieben ist. Besser sind offene Fragen, aus denen sich im Idealfall sogar ein weiteres Gespräch ergibt.

5. Abschluss

Ist das wichtigste gesagt, so kann sich der Bewerber nochmal über den weiteren Bewerbungsverlauf erkundigen, denn nichts ist schlimmer als wochenlanges Warten und Ungewissheit über den aktuellen Status der Bewerbung. Ebenso wichtig wie der erste Eindruck ist vielleicht auch der letzte, also sollte hier wieder mit Freundlichkeit und Offenheit Sympathie geschaffen werden.

Wer sich richtig vorbereitet, punktet

Nun wissen Sie Bescheid über den Verlauf des Gesprächs, aber wie sollte sich richtig darauf vorbereitet werden? Was sind die typischen Fragen im Vorstellungsgespräch und was muss noch alles beachtet werden?

Das zentrale ist, sich so ausgiebig wie möglich über das Unternehmen zu informieren. Was sind die Standorte, was die Mutter- oder Tochterunternehmen? Welche Produkte werden für welche Zielgruppe hergestellt und wie entwickelt sich dieser Markt derzeitig? Hat die Firma große Konkurrenten? Neben diesen und weiteren Fakten wie der Mitarbeiterzahl oder der Rechtsform ist es aber auch wichtig, etwas darüber hinauszudenken und sich mit Themen wie der Firmenphilosophie zu beschäftigen. So können Sie sich schon vor der Bewerbung darüber bewusstwerden, ob Sie überhaupt in die Firma passen und die Frage, warum das so ist, kann im Vorstellungsgespräch direkt beantwortet werden. Themen wie der Einsatz für die Umwelt, Nachhaltigkeit und Charityprogramme sind für viele Firmen ein Aushängeschild, also sollte sich damit auseinandergesetzt werden, um Fettnäpfchen im Interview zu vermeiden.

Wer sich richtig auf das Interview vorbereitet hat, liegt ganz klar vorne.